--- Bilder folgen sobald wir besseres Internet haben ---
(bisher gefahrene Kilometer: 5500)
wo waren wir stehengeblieben…
Marmelade & Apfelmus... Inzwischen sind fast alle Gläser
aufgegessen und wir haben zudem viele spannende Dinge erlebt.
Zuerst ging es in
den Redwoods Nationalpark. Nach einer beeindruckenden Fahrt vorbei an den
Giganten kamen wir zu den "Trees of Mistery" dort konnte man für 15 $
pP einen Erlebnispfad begehen. Als wir reinspazierten war die Kasse blöderweise
nicht besetzt, so dass wir einfach keine Gelegenheit hatten zu bezahlen ;-)
Unter anderem gab es dort einen Baum zu sehen, wo aus einer Wurzel 9 riesen
Bäume in einem Halbkreis wachsen (Cathetral Tree) oder den "Family
Baum", bei dem auf den Ästen des Mutterbaums viele weitere Bäume wachsen.
Anschließend wanderten wir noch ein bisschen auf eigene Faust durch die Wälder
und fühlten uns immer kleiner zwischen diesen bombastischen Bäumen.
Weiter ging es auf dem kurvigen Highway 1 mit toller
Aussicht, die Küste entlang Richtung San Francisco. Die Nacht verbrachten wir
auf einem Felsvorsprung unter Sternenhimmel mit Meeresrauschen.
Über die Golden Gate Bridge kamen wir also in die Stadt
(dank Rush Hour sparten wir uns die 6,50$ Überfahrt Gebühr) und unser Navi
leitete uns direkt die typisch steilen Straßen rauf und wieder runter. Da waren
wir dann doch froh über den 8 Zylinder starken Motor!
San Francisco hat uns beiden richtig gut gefallen, obwohl
der erste Abend ein kleiner Schock war: wir haben noch nie so viele von Drogen
kaputte Menschen auf einem Fleck gesehen!
Das war jedoch nur in einem Viertel. Auf der anderen Seite gibt es wunderschöne
Villen, unglaublich viele teure Autos und viele schöne Fleckchen. Am ersten
Abend trafen wir uns mit Andrés, einem Kolumbianer den Flo in Portland
kennengelernt hatte, kochten gemeinsam leckeres kolumbianisches Abendessen und
nächtigten die kommenden Tage auf einem Strandparkplatz mit Blick auf die
Golden Gate Bridge. Die Tage in San Fran in Kurzfassung: Stadtbummel, steile
Straßen, Golden Gate Bridge bei Wein & Sonnenuntergang, Frühsport im Park,
Duschen im Hostel, Wäsche waschen, Pumpkin - Bier und Cider brauen, Halloween
Kürbis schnitzen.
Dann ging es los auf unseren Nationalpark Marathon:
Yosemite, Death Valley, Zion Canyon, Bryce Canyon, Capitol Reef, Arches,
Canyonlands…und der Grand Canyon steht noch auf unserer Liste.
Yosemite: leider regnete es fast den ganzen Tag, was jedoch
auch unser Glück war, da so der berühmte Wasserfall nach über 1 Monat erstmals
wieder Wasser führte. Auf dem Weg durch den Park roch es schon zu Beginn leicht
nach Rauch, und tatsächlich fuhren wir an einem kleinen Waldbrand vorbei.
Generell sahen wir viele verbrannte Wälder. Auf ca. 3300 m Höhe kamen wir an
einem wunderschönen (und eiskalten) Bergsee vorbei und konnten nicht
widerstehen trotz strömenden Regens reinzuspringen. Ja auch Helen!!! Zuerst
sogar! Die Nacht verbrachten wir kurz hinter dem Ausgang auf einem, eigentlich
zu dieser Jahreszeit geschlossenen Campingparkplatz. Am nächsten Morgen wussten
wir auch den Grund dafür: eine etwa 15 cm hohe Schneedecke bedeckte Alfonso und
die Landschaft und es schneite noch immer dicke Flocken. Da wurde uns dann doch
etwas bange, wir machten uns also noch vor dem Frühstück mit unseren leicht
abgefahrenen Sommerreifen schleunigst auf den Weg ins Tal. Mit etwas Glück und
Gerutsche klappte das auch ganz gut. Gegen Nachmittag kamen wir ins 32 Grad
heiße Death Valley.
Death Valley: hat eine atemberaubende Landschaft. Von
Sanddünen über bunte Felsen, Sandstein Wüste und endlose Steppe. Und nicht zu
vergessen: einen Golfplatz (die spinnen, die Amis). Wir übernachteten mitten im
Death Valley und konnten ein am Horizont ein gewaltiges Gewitter beobachten. Es
blitzte im Sekundentakt und auch schon tagsüber konnte man die Regengüsse in
der Ferne sehen. Wir bekamen jedoch keinen Tropfen ab. Am nächsten Tag sahen
wir die Auswirkungen des Sturmes: fast alle Straßen rund um den Nationalpark,
und teilweise auch im Park, waren wegen Überschwemmung geschlossen. Wir hatten
Glück, denn unsere in Richtung Las Vegas war offen, jedoch teilweise so kaputt,
dass ganze Straßenteile fehlten und der Regen am Rand der Straße bis zu 2 Meter
tiefe Graben geschaffen hatte. Anscheinend war es das größte Unwetter seit 20
Jahren.
Auf dem Weg zu unserem nächsten NP verbrachten wir ein paar
Nächte in St. George, eine recht große Stadt in Utah. Dort fanden wir einen
Mechaniker, der Alfonsos abgenutzte Stoßdämpfer durch "Air Shocks"
ersetzte. Nun können wir ihn mit Luftdruck nach Bedarf höher und tiefer legen.
Südamerika kann kommen! Außerdem entdeckten wir noch einen All-you-can-eat
Pizza & Pasta Laden für 6$. Da konnten wir natürlich nicht widerstehen.
Zion: ein Nationalpark entlang eines Flusses, der die gigantische
Landschaft geschaffen hat, umgeben von riesig hohen Felswänden in den
verschiedensten Rottönen und abgefahrensten Formen. Wir machten mehrere kleine
Wanderungen, und kamen aus dem Staunen kaum raus. Doch Bilder sagen mehr als
1000 Worte… auf einer der Wanderungen trafen wir eine total nette britische
Familie mit 2 kleinen quirligen Jungs. Witzigerweise trafen wir sie seitdem
weitere 4 Male in anderen Nationalparks.
Bryce: wieder total beeindruckend!! Der Bryce NP besteht aus
unendlich vielen "Hoodoos": bunte Steintürme die hauptsächlich durch
die extreme Witterung dort entstehen. Hier schauten wir uns den Sonnenaufgang
vom "Sunrise Point" an, machten kleine und größere Wanderungen, so
dass Helen an ihre Grenzen kam, stärkten uns mit Peanut Butter und Krautsalat.
Am nächsten Morgen ging es auf dem Highway 12 weiter Richtung Arches NP.
Übrigens: Amerikanische Straßen sind wirklich so wie man sie
sich vorstellt. Wir sind teilweise 50km ohne eine einzige Kurve gefahren. In
Utah ist die Landschaft jedoch so krass und abwechslungsreich, dass die
stundenlange Fahrt wie im Flug vergeht. Vor allem der Highway 12 ist
atemberaubend! Hinter jeder Kurve breitet sich eine komplett unterschiedliche
Landschaft aus und man wird jedes Mal aufs Neue überrascht, was noch alles
kommen kann.
Capitol Reef: war eigentlich kein geplanter Halt, doch der
Highway führt direkt durch den Park. Wir machten also einen Stopp und schoben
eine wunderschöne 6 km Wanderung mit wieder einmal gigantischer Aussicht ein.
So ging es erst am Tag darauf zu den Arches.
Arches: auch hier verbrachten wir einen wunderschönen Tag in
toller Landschaft. Seinen Namen verdankt der Park den über 2000 Felsbögen die
im Laufe der Jahrtausende aus den roten Felswänden entstanden sind und sich
auch jetzt noch verändern. Wir wanderten
vorbei an dem größten Arch (Landscape Arch) zu dem "Double O Arch".
Der Weg dorthin war teils sehr steil, schwindelerregend, über Sand und Felsen,
mit toller Aussicht und wir meisterten ihn barfuß. Gegen Abend fuhren wir durch
die nächste Stadt und füllten unsere Vorräte auf. 6 Gläser Peanut Butter (im
Sonderangebot) sollten uns eine Weile reichen.
Canyonlands: war auch ein ungeplanter Halt. Da wir aber im
Reiseführer gelesen haben, dass das der beeindruckendste Nationalpark in Utah
sein soll, machten wir den kleinen Umweg und verbrachten einen Tag im
Canyonland Nationalpark. Wieder machten wir ein paar kleinere Wanderungen,
bestaunten die außergewöhnliche Landschaft, sind uns jedoch einig, dass es für
uns nicht der beeindruckendste NP war…vielleicht sind wir inzwischen aber auch
einfach schon ziemlich abgestumpft, da die Natur hier überall wirklich
unglaublich ist!!! Wir hatten einen schönen Tag und fuhren gegen Nachmittag
weiter in Richtung Monument Valley, wo wohl die typische Westernfilm-Landschaft
sein soll. Auf dem Weg fanden wir noch einen (leider sehr schlammigen) See in
dem wir badeten. An einem Teil der Strecke mussten wir traurig feststellen,
dass in einem Bereich von etwa 15 Meilen insgesamt 9 totgefahrene Rehe am
Straßenrand liegen.Wir hatten selbst viel Glück, dass uns keins vors Auto gerannt
ist. Generell stehen hier immer wieder Rehe, Kühe oder auch mal Pferde auf dem
Highway.
Wie schon gesagt, wollten wir heute ins Monument Valley.
Leider ist etwa 2 Meilen davor in einer Baustelle ein kleiner Hyundai auf
Alfonso draufgefahren. Der Fahrer war total nett und hat sofort eingesehen,
dass es seine Schuld war, allerdings mussten wir knapp 2 Stunden auf die
Polizei warten, da es in den umliegenden Orten keine US-Polizisten gab sondern
nur "Indianer-Polizei"…und bei denen gelten wohl andere Gesetze ;-)
Es lief alles ganz glatt, Alfonso hat, dank Ersatzrad an der Hintertür &
Anhängerkupplung, nur einen kleinen Schaden genommen, trotzdem wohl ein
Totalschaden, der Gott sei Dank aber nicht die Sicherheit beeinträchtigt…der
Hyundai dagegen sah ziemlich mitgenommen aus. Nun hoffen wir, dass ein
Mechaniker unser Auto noch recht hoch schätzen wird, damit wir von der
Versicherung genug Geld bekommen um davon ein Eis essen zu gehen, einen Satz
neue Reifen kaufen, oder auch nach Hawaii fliegen können. Mal schauen, was wir
raushauen können :-)
Monument Valley fiel also aus, wir besuchen dagegen morgen
ein paar Mechaniker um Alfonsos Wert zu schätzen. Danach geht’s dann zum Grand
Canyon…und zu Halloween sind wir dann wenn alles klappt in Las Vegas.