Mittwoch, 25. November 2015

Eintritt in eine neue Welt: Viva Mexiko!


Bisher gefahrene Kilometer: 10.000

Gerade sitzen wir  bei über 30 Grad und einem Glas selbst gebrautem Bier unter Alfonsos Sonnensegel an einem traumhaften Strand in La Paz, Mexiko. Seit dem letzten Blogeintrag ist etwas Zeit vergangen und wir haben Amiland inzwischen verlassen.

Generell haben wir festgestellt, dass die Amerikaner generell total offen und freundlich sind. Wir mussten beide unsere Vorurteile ziemlich überarbeiten. Die Leute hier sind wirklich total nett und man wird, egal wo man ist, in einen Small Talk verwickelt.  

Bevor wir ins fabulöse Las Vegas fuhren besuchten wir noch den berühmtesten der Nationalparks. Unsere hohen Erwartungen vom  Grand Canyon wurden nicht enttäuscht. Ein gigantischer, kilometerbreiter Canyon in den verschiedensten Rottönen mit tausenden von kleinen Canyons innerhalb des Hauptcanyons. Echt beeindruckend!

In Las Vegas wohnten wir für eine Woche bei Teresa, eine Freundin von Flo, die in einer umzäunten Apartmentanlage mit kleinem Schwimmbad, Whirlpool und Fitnessstudio wohnt, die wir auch fleißig nutzten. Ihr Freund ist Koch und versorgte uns mit exquisitem Essen, sodass wir uns wie in einem 5-Sternehotel fühlten.

Direkt am ersten Abend machten wir eine Nachtwanderung zu Lake Mead, dem Stausee des Hoover Dams, mit Freunden von Teresa. Der Weg führte erst durch Wüste und anschließend durch kleine Schluchten, wobei wir teilweise durch knapp hüfthohes, warmes Wasser heißer Quellen waten mussten. Angekommen am See schlugen wir unsere Zelte auf und saßen noch lange am Lagerfeuer unter einem gigantischen Sternenhimmel.
Am nächsten Abend, Halloween,  zogen wir mit derselben Truppe in die Innenstadt, wo sich tausende von verkleideten Menschen tummelten. Auch wir wurden von Teresa als Römer und Römerin eingekleidet.
Im sogenannten "Strip", das Casinoviertel Las Vegas', fühlt man sich wie in einer anderen Welt. Überall blinkt und leuchtet es, laute Musik wird gespielt und man kommt aus dem Staunen gar nicht raus, so aufwändig sind die Casinos arrangiert. Natürlich schauten wir uns diese auch von Innen an und versuchten unser Glück an den Spielautomaten und einem Roulettetisch. Tatsächlich machten wir ein Plus von 35 Dollar! Das Beste ist jedoch, dass man kostenlos Bier und leckere Cocktails bekommt, auch wenn man nur an 1-Cent-Einarmbanditen spielt.

Von Las Vegas ging es weiter nach L.A., wo wir uns direkt mit Rodrigo trafen, der mit Flo den Wald-Trip in Kanada machte und inzwischen hier einen Job gefunden hat. Wir cruisten durch Hollywood Hills und fanden einen Schlafplatz neben einer Luxusvilla mit Blick über die ganze Stadt. Am folgenden Tag fuhren wir durch die Straßen von Beverly Hills und bestaunten die Villen entlang der Palmenalleen.
Natürlich ließen wir uns auch nicht das Hollywood-Schild, den 'Walk of Fame' und die berühmten Strände Malibu, Huntington und Venice Beach entgehen.

Als wir morgens nach San Diego aufbrechen wollten, klopfte es am Fenster und ein Mexikaner, der in dem Haus wohnte vor dem wir parkten, lud uns zum Frühstück zu sich ein. Er tischte uns tatsächlich ein typisch mexikanisches Frühstück mit allem drum und dran an. Mexiko wir kommen!

Die Fahrt über die streng bewachte Grenze nach Mexiko gestaltete sich als überraschend einfach. Ein Zollbeamter schaute sich nur kurz in Alfonso um und die Besorgung der Importbescheinigung und unseres Touristenvisums nahm auch nicht viel Zeit in Anspruch. Wir hoffen nur, dass wir alles richtig gemacht haben, denn Ein- und Ausreisestempeln muss man selbst hinterher rennen.
 Kaum über die Grenze, fühlt man sich in den von Straßenverkäufern und Menschen gefüllten Straßen Tijuanas bereits wie im Herzen Mexikos. Der meterhohe Sicherheitszaun trennt zwei völlig unterschiedliche Welten. Wir verbrachten den Tag mit einem gemütlichen Stadtbummel, genossen den Latino-Flair und aßen leckere Tacos. 

Die folgende Woche fuhren wir die 1400 km lange Strecke (etwa 24 Stunden reine Fahrtzeit) der Halbinsel Baja California Richtung Süden. Die meiste Zeit ging es durch Wüstenlandschaften mit den typischen, meterhohen Kakteen, wie man sie als Kind gemalt hat. Immer wieder wenn die Straße in der Nähe der Küste verlief, machten wir einen Abstecher zu wunderschönen, abgelegenen Stränden. An einem blieben wir für zwei Tage und starteten von dort eine Küstenwanderung, bei der wir an einem Strand zelteten. Dort wurden wir nach kurzer Zeit von einem Mexikaner angesprochen, ob wir Interesse an einem kleinen Ausritt mit seinen Pferden haben. Nachdem Flo den Preis für 1 Stunde auf 3€ pro Person gehandelt hat, stimmten wir zu und machten am nächsten Tag einen kleinen Ausritt durch die Prärie.

Darauf machten wir uns auf den Weg nach La Paz. Am ersten Abend spazierten wir etwas die Uferpromenade entlang und machten uns anschließend super leckeres Hähnchen zum Abendessen. Den Tag darauf verbrachten wir in der Stadt und versuchten Tickets für die Fähre auf das Festland zu bekommen, wurden jedoch direkt zum Hafen geschickt um sie dort zu kaufen. Dort trafen wir einen 65 jährigen Australier, der uns fragte ob wir während der Überfahrt sein Fahrrad in Alfonso transportieren können, damit er nicht extra dafür zahlen muss. Da wir keinen Platz mehr auf der Fähre an diesem Abend bekamen kauften wir Tickets für den nächsten Tag und fuhren zu einem wunderschönen Strand. Der Strand war definitiv der schönste den wir bisher gesehen haben!! Türkis bis tiefblaues Wasser, strahlendweißer Sand und vor allem: wenn man über ein paar Felsen klettert, kaum Menschen.
Wir verbrachten also den Abend und den nächsten Tag mit dem Australier und seinem gleichaltrigen amerikanischen Freund und und fuhren anschließend mit der Fähre Richtung mexikanisches Festland.