Bisher gefahrene Kilometer: 10.000
Gerade sitzen wir bei
über 30 Grad und einem Glas selbst gebrautem Bier unter Alfonsos Sonnensegel an
einem traumhaften Strand in La Paz, Mexiko. Seit dem letzten Blogeintrag ist
etwas Zeit vergangen und wir haben Amiland inzwischen verlassen.
Generell haben wir festgestellt, dass die Amerikaner
generell total offen und freundlich sind. Wir mussten beide unsere Vorurteile
ziemlich überarbeiten. Die Leute hier sind wirklich total nett und man wird,
egal wo man ist, in einen Small Talk verwickelt.
Bevor wir ins fabulöse Las Vegas fuhren besuchten wir noch
den berühmtesten der Nationalparks. Unsere hohen Erwartungen vom Grand Canyon wurden nicht enttäuscht. Ein
gigantischer, kilometerbreiter Canyon in den verschiedensten Rottönen mit
tausenden von kleinen Canyons innerhalb des Hauptcanyons. Echt beeindruckend!
In Las Vegas wohnten wir für eine Woche bei Teresa, eine
Freundin von Flo, die in einer umzäunten Apartmentanlage mit kleinem
Schwimmbad, Whirlpool und Fitnessstudio wohnt, die wir auch fleißig nutzten.
Ihr Freund ist Koch und versorgte uns mit exquisitem Essen, sodass wir uns wie
in einem 5-Sternehotel fühlten.
Direkt am ersten Abend machten wir eine Nachtwanderung zu
Lake Mead, dem Stausee des Hoover Dams, mit Freunden von Teresa. Der Weg führte
erst durch Wüste und anschließend durch kleine Schluchten, wobei wir teilweise
durch knapp hüfthohes, warmes Wasser heißer Quellen waten mussten. Angekommen
am See schlugen wir unsere Zelte auf und saßen noch lange am Lagerfeuer unter einem
gigantischen Sternenhimmel.
Am nächsten Abend, Halloween, zogen wir mit derselben Truppe in die
Innenstadt, wo sich tausende von verkleideten Menschen tummelten. Auch wir wurden
von Teresa als Römer und Römerin eingekleidet.
Im sogenannten "Strip", das Casinoviertel Las
Vegas', fühlt man sich wie in einer anderen Welt. Überall blinkt und leuchtet
es, laute Musik wird gespielt und man kommt aus dem Staunen gar nicht raus, so
aufwändig sind die Casinos arrangiert. Natürlich schauten wir uns diese auch
von Innen an und versuchten unser Glück an den Spielautomaten und einem
Roulettetisch. Tatsächlich machten wir ein Plus von 35 Dollar! Das Beste ist jedoch,
dass man kostenlos Bier und leckere Cocktails bekommt, auch wenn man nur an
1-Cent-Einarmbanditen spielt.
Von Las Vegas ging es weiter nach L.A., wo wir uns direkt
mit Rodrigo trafen, der mit Flo den Wald-Trip in Kanada machte und inzwischen
hier einen Job gefunden hat. Wir cruisten durch Hollywood Hills und fanden
einen Schlafplatz neben einer Luxusvilla mit Blick über die ganze Stadt. Am
folgenden Tag fuhren wir durch die Straßen von Beverly Hills und bestaunten die
Villen entlang der Palmenalleen.
Natürlich ließen wir uns auch nicht das Hollywood-Schild, den
'Walk of Fame' und die berühmten Strände Malibu, Huntington und Venice Beach
entgehen.
Als wir morgens nach San Diego aufbrechen wollten, klopfte es
am Fenster und ein Mexikaner, der in dem Haus wohnte vor dem wir parkten, lud
uns zum Frühstück zu sich ein. Er tischte uns tatsächlich ein typisch
mexikanisches Frühstück mit allem drum und dran an. Mexiko wir kommen!
Die Fahrt über die streng bewachte Grenze nach Mexiko
gestaltete sich als überraschend einfach. Ein Zollbeamter schaute sich nur kurz
in Alfonso um und die Besorgung der Importbescheinigung und unseres
Touristenvisums nahm auch nicht viel Zeit in Anspruch. Wir hoffen nur, dass wir
alles richtig gemacht haben, denn Ein- und Ausreisestempeln muss man selbst
hinterher rennen.
Kaum über die Grenze, fühlt man sich in den von
Straßenverkäufern und Menschen gefüllten Straßen Tijuanas bereits wie im Herzen
Mexikos. Der meterhohe Sicherheitszaun trennt zwei völlig unterschiedliche
Welten. Wir verbrachten den Tag mit einem gemütlichen Stadtbummel, genossen den
Latino-Flair und aßen leckere Tacos.
Die folgende Woche fuhren wir die 1400 km lange Strecke (etwa
24 Stunden reine Fahrtzeit) der Halbinsel Baja California Richtung Süden. Die
meiste Zeit ging es durch Wüstenlandschaften mit den typischen, meterhohen
Kakteen, wie man sie als Kind gemalt hat. Immer wieder wenn die Straße in der
Nähe der Küste verlief, machten wir einen Abstecher zu wunderschönen,
abgelegenen Stränden. An einem blieben wir für zwei Tage und starteten von dort
eine Küstenwanderung, bei der wir an einem Strand zelteten. Dort wurden wir
nach kurzer Zeit von einem Mexikaner angesprochen, ob wir Interesse an einem
kleinen Ausritt mit seinen Pferden haben. Nachdem Flo den Preis für 1 Stunde
auf 3€ pro Person gehandelt hat, stimmten wir zu und machten am nächsten Tag
einen kleinen Ausritt durch die Prärie.
Darauf machten wir uns auf den Weg
nach La Paz. Am ersten Abend spazierten wir etwas die Uferpromenade entlang und
machten uns anschließend super leckeres Hähnchen zum Abendessen. Den Tag darauf
verbrachten wir in der Stadt und versuchten Tickets für die Fähre auf das
Festland zu bekommen, wurden jedoch direkt zum Hafen geschickt um sie dort zu
kaufen. Dort trafen wir einen 65 jährigen Australier, der uns fragte ob wir während
der Überfahrt sein Fahrrad in Alfonso transportieren können, damit er nicht
extra dafür zahlen muss. Da wir keinen Platz mehr auf der Fähre an diesem Abend
bekamen kauften wir Tickets für den nächsten Tag und fuhren zu einem wunderschönen
Strand. Der Strand war definitiv der schönste den wir bisher gesehen haben!! Türkis
bis tiefblaues Wasser, strahlendweißer Sand und vor allem: wenn man über ein
paar Felsen klettert, kaum Menschen.
Wir verbrachten also den Abend und
den nächsten Tag mit dem Australier und seinem gleichaltrigen amerikanischen
Freund und und fuhren anschließend mit der Fähre Richtung mexikanisches Festland.